Archiv für Mai 2010

Neophytenbekämpfung mit heißem Dampf geht in die letzte Runde

Mittwoch, 26. Mai 2010

Das Regierungspräsidium Freiburg hat Ende Mai 2010 den im vergangenen Herbst begonnenen Versuch zur Bekämpfung des Japan Knöterich mit reinem Heißdampf ohne Chemie abgeschlossen. Es wurde der letzte Behandlungsschritt zur Tiefenbekämpfung der Japan Knöterich Rhizome durchgeführt.

Versuchsaufbau mit Dampfkessel
Versuchsaufbau mit Dampfkessel

Bereits im September 2009 wurde der Bekämpfungsversuch mit Heißdampf begonnen. Hierbei wurden weite, mit Japan Knöterich befallene Flächen am Ufer des stark betroffenen Flüsschens Rench 20-30 cm tief ausgehoben und der komplette Aushub abgedämpft. Der Erfolg der Behandlung von mehr als 95% war schon im Spätjahr 2009 und deutlicher im Frühjahr 2010 sichtbar. Auf der behandelten Fläche hatten sich nur noch, wie erwartet, vereinzelte Neutriebe gezeigt.

Dämpf-Lanzen im Einsatz
Dämpf-Lanzen im Einsatz

Diesen Neutrieben wurde nun durch die abschließende Tiefenbehandlung begegnet. Dabei wurde zunächst der Boden mit einer Hochdrucklanze der Firma MTM-SPINDLER bis zu einer Tiefe von einem Meter durch stark verdichtete Luft aufgebrochen und gelockert. Danach folgte die Einführung einer Dämpflanze, über die ca. 15 min 200°C heißer Dampf in den Boden geleitet wurde.

Luftdrucklanze im Einsatz
Luftdrucklanze im Einsatz

Bereits im Mai 2009 wurden bei einem vergleichbaren Versuch mit dem Abwasser-Zweckverband auf diese Weise sämtliche im ersten Flächenbehandlungsschritt noch nicht beseitigte, keimfähige Wurzelreste des Japan Knöterich vollständig abgetötet.

Der heiße Dampf denaturiert die im Boden verbliebenen, keimfähigen Rhizome und verbrüht diese partiell so stark, dass durch einfallende Keime die Pflanze soweit geschwächt wird, dass ein Wiederaustrieb nicht mehr erfolgt.

Im weiteren Verlauf wird durch Beobachtungen das positive Ergebnis auf seine Nachhaltigkeit in regelmäßigen Abständen geprüft.

Dienstleistungszentrum Rheinlandpfalz testet die Wirkung von Heißdampf

Sonntag, 09. Mai 2010

Am 04.05.2010 führte das Dienstleistungszentrum Rheinlandpflaz in Schifferstadt ein größerer Feldversuch zur Unkrautbekämfpung durch. Die 2.000 m² große Versuchsfläche wurde in mehrere Parzellen aufgeteilt auf denen abwechselnd unterschiedliche Methoden zur Unkrautbekämpfung zum Vergleich anwendet wurden.

Greiskrauft im Fokus

Der pfälzer Gartenbau hatte im vergangenen Jahr mit Unkrautdruck und dabei insbesondere mit Greiskraut zu kämpfen. Daher wurden die Versuchsfläche mit Greiskraut kontaminiert, um im Speziellen die zum Vergleich stehenden Bekämpfungsmaßnahmen auf Ihre Wirkung gegen Unkraut und dem giftigen Greiskraut zu überprüfen.

Dämpfhauben zur Parzellen-Behandlung
Dämpfhauben zur Parzellen-Behandlung (2,3m x 4m)

Neben dem Eintrag von chemischen Mitteln wird das Dämpfen als Vergleichsmethode berücksichtigt.
Am 04.05.2010 wurden 16 Parzellen auf der Versuchsfläche mit Dämpfhauben mit einer Breite von1,4m und Länge von 2,3m gedämpft. Die Versuchanordnung war nicht optimal. Der Boden war wegen Regen am Vortag recht feucht. Da der Niederschlag auf die mit Fräse auf 10cm Tiefe gelockerte Erde fiel, war diese zudem etwas verdichtet. Nichtdestotrotz zog der Dampf gut in den Boden und erhitzte so die Krume binnen 6.5 min in 5 cm Tiefe auf 99°C. Die gedämpfte parzelle wurde nach dem Dämpfen mit einer leichten Folie abgedeckt. 10 Minuten nach dem Dämpfen konnte noch in 5cm Tiefe eine Temperatur von 95°C und in 10 cm Tiefe 82°C gemessen werden.

Versuchsaufbau - Dampfkessel auf Anhänger
Versuchsaufbau – Dampfkessel auf Anhänger

Es wird damit gerechnet, dass die gedämpften Parzellen vollständig von Unkraut befreit wurden und so die Kultur ohne Beikraut und insbesondere ohne Greiskrautbefall geerntet werden kann.